
Mein Name ist Andreas Fischer, ich lebe in Berlin Neukölln. Ich werde euch am 30. November 2024 meine Blickwinkel zum Thema "Was Macht mit Schule macht – eine kleine Reise in den Alltag von staatlich organisierten Schulen" vorstellen. Zurzeit bin ich auf verschieden Ebenen tätig:
Koordinator eines Teams der Sozialen Arbeit an einer Gemeinschaftsschule im
Berliner Bezirk Treptow-Köpenick
Fachberater für 5 Sekundar/Gemeinschaftsschulen in Berlin
Beratung für Auszubildende und das Kollegium einer Pflegeschule in Berlin
Kreuzberg
Mitarbeiter in dem Bundesweiten Schulnetzwerk „Schule ohne Rassismus –
Schule mit Courage, mit dem Auftrag Workshops/Seminare für Schulen
(Schüler*innen, Kollegium) durchzuführen, die sich mit den Themen Mobbing,
Diskriminierung und Rassismus beschäftigen.
Ich arbeite seit über 20 Jahren in Schulkontexten. Mein Auftrag hat sich im Laufe der
Jahre dahingehend entwickelt, reaktive Prozesse im Arbeitsalltag zu minimieren, durch professionelle, hochwertige und partizipative präventive Angebote. Dabei helfen offene Türen, eine respektvolle und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen Beteiligten an Schule und die Entwicklung einer demokratischen Schulkultur.
Das Thema Macht in Verbindung mit dem Phänomen Ohnmacht bewegt mich seit dem Erlernen dieser Tatsache in frühester Kindheit. Das Buhlen um die Gunst der Autorität, das Wissen um Hierarchie und Machtstrukturen, der Angst, des vermeintlich völligen Ausgeliefertseins in Konfliktsituationen mit Autoritäten, spielten oder spielen immer noch, eine große, wichtige und belastende Rolle in meinem Leben.
Der Schutz davor wurde irgendwann ein großes Thema für mich. Als junger Mensch
durch Rebellion, die immer wieder scheiterte. Später in Form von einem inszenierten
Theater in der Auseinandersetzung mit Mächtigen, erlernt durch meine Tätigkeiten in
einer Punkrock-Band und als Schauspieler, diese Möglichkeit benutze ich übrigens bis zum heutigen Tag. Das Erarbeiten von eigenem Wissen, von Fachlichkeit, dem
Einschätzen seines Gegenüber, dem Spielen damit, einem gefestigten
Selbstbewusstsein, dem Erkennen der Stärken seiner selbst und die Lebenserfahrung
helfen heute enorm, dem Phänomen Macht zu begegnen und Angstszenarien zu
minimieren bzw. zu vermeiden.
Diese Erfahrungswerte an junge Menschen weiterzugeben sehe ich als meine Aufgabe an, durch das Schaffen von demokratischen, partizipativen Strukturen an den Orten an denen ich tätig bin, der Wissensvermittlung über menschenfeindliche
Gruppenprozesse, sowie der Initiierung von Diskussionen und dem Infrage stellen von sinnlosen Machtstrukturen. Begegnungen auf Augenhöhe zuzulassen, ohne Angst damit an notwendiger Autorität zu verlieren, sind dabei für mich ein großes Anliegen. Dies gelingt durch einen respektvollen Umgang miteinander und dem Blick auf die Bedürfnisse des Einzelnen.
Insbesondere in unserer heutigen gesellschaftlichen Herausforderung und Aufgabe,
Menschen, in ihrer Angst und Ohnmacht aufzufangen, damit sie nicht in die Hände derer geraten, die Macht und Angst als Werkzeug benutzen, um Menschen zu diskriminieren, herabzusetzen und auszuschließen, um ihr autoritäres und unterdrückendes Weltbild zu installieren. Wir sehen uns am 30. November 2024 im Kulturquartier Münster ab 17 Uhr.
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